Am 4. Dezember 2019 fand im Landeshaus Kiel der Fachtag „Baustelle Sozialpsychiatrie“ statt und das KIELER FENSTER beteiligte sich unter anderem mit einem Workshop zum Thema „Offene Hilfen“ daran. Dass es zu dieser Veranstaltung kam, ist maßgeblich auch der Initiative von Betroffenen aus dem KIELER FENSTER zu verdanken. Eingeladen hatte der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen gemeinsam mit der AG Handlungsplan und mit knapp 200 Personen aus dem ganzen Land war der Fachtag restlos ausgebucht. Neben dem Kennenlernen und der Vernetzung der Betroffenen, Angehörigen und Profis, ging es darum das Thema der psychiatrischen Versorgung in Schleswig-Holstein endlich einmal wieder an die Öffentlichkeit zu bringen. Daher standen auch der Erfahrungsaustausch und die Entwicklung von gemeinsamen Perspektiven für die Zukunft der Sozialpsychiatrie im Fokus der Veranstaltung.
Unter dem Motto „Offene Hilfen – So wertvoll und doch bedroht?“ haben zwei Besucher*innen des Ambulanten Zentrums gemeinsam mit der Teamleitung Silke Neumann und dem Fachreferenten Daniel Hoppmann einen Workshop ausgerichtet. Dabei ging es unter anderem um die Fragen: Warum sind offene, niedrigschwellige Hilfen für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Angehörige so wichtig? Wie ist die Situation in Schleswig-Holstein und wie können sich offene Hilfen weiterentwickeln, um zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden? Es wurde sehr lebhaft über diese Fragen diskutiert und als Ergebnis formuliert, dass Offene Hilfen sehr wirksam und daher wertvoll sind, da sie Menschen eine selbstbestimmte soziale Teilhabe ermöglichen. Die Forderung an die Politik nach einer verlässlichen Regelfinanzierung der Offenen Hilfen wurde in die abschließende Diskussionsrunde mit eingebracht.
Auch in weiteren der insgesamt acht angebotenen Workshops, wie beispielsweise zu den Themen „Wir Frauen wollen teilhaben!“ oder „Einsatz von Genesungsbegleitern in der psychiatrischen Arbeit“ beteiligten sich engagierte Nutzer*innen des KIELER FENSTER. Der Fachtag war ein guter Auftakt für einen Dialog zwischen Betroffenen, Leistungserbringern, Angehörigen, Politik und Verwaltung. Wir freuen uns darauf, bei weiteren Veranstaltungen gemeinsam an den Baustellen der Sozialpsychiatrie in Schleswig-Holstein zu arbeiten.